Brot für Allergiker

Fotolia 15817711 S Irochka - Fotolia.comUnser täglich Brot – ein Krankmacher?

Brot ist ein wichtiges und gutes Grundnahrungsmittel – so viel schon mal vorweg. Und dennoch: Was für die meisten von uns zu einem entscheidenden Bestandteil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung gehört, kann für einige Menschen durchaus zum gesundheitlichen Horror werden. Und dem nicht genug: Der Anteil von Personen, die durch das Essen von Brot schwerwiegende medizinische Krankheitsbilder wie "Histaminintoleranz" oder "Zöliakie" entwickeln können, liegt nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen weit höher als bisher angenommen!

Unaussprechliche Krankheitsnamen für unsagbare Körperreaktionen

Von vornherein sollte man auf jeden Fall wissen, dass Brot nicht gleich Brot ist. In unserem Kulturkreis wird Brot üblicherweise aus den gängigen Getreidesorten Weizen, Gerste, Roggen, Hafer beziehungsweise deren verwandte Ursorten wie Dinkel, Grünkern, Kamut, Einkorn, Emmer gebacken. Und gerade diese sind es, die in besonders hoher Konzentration über zwei Inhaltsstoffe im Mehl verfügen, die manch einen von uns krankmachen können: Histamin und Gluten. Zwei Nahrungsbausteine, die gänzlich verschieden voneinander sind und ebenso unterschiedlich im menschlichen Köper wirken – und dennoch bei bestimmten Menschen zumindest zu einer identischen körperlichen Störung führen können: zu unerträglichem Dauer-Durchfall, der sogar lebensbedrohlich werden kann.

Die "Übeltäter" können aber noch viel mehr

Um die erwähnte Reaktion zu verstehen, muss man die Besonderheiten näher betrachten, die diese an sich völlig natürlichen Nahrungsbausteine bei bestimmten Menschen auslösen können. Betrachten wir zuerst das Histamin. Histamin ist ein äusserst interessanter Naturstoff, der sowohl im menschlichen Körper produziert wird, wie auch in der Natur außerhalb des Körpers vorhanden ist. Unser Körper hat es im Laufe der Evolution dazu gebracht, den Stoff Histamin als Hormon einzusetzen, das darauf ausgerichtet ist, problematische Fremdstoffe von aussen über entzündliche Reaktionen zu neutralisieren. Das Wirkprinzip ist dabei denkbar einfach: Gefährliche Fremdstroffe von aussen sind meistens auf Eiweißbasis "konstruiert", und da Eiweiße bei erhöhter Körpertemperatur zerstört werden, sorgt das Histamin für eine entzündliche Erwärmung der kontaminierten Körperregionen um das eventuell eingedrungene, schädliche Eiweiß zu zersetzen – sprich: unschädlich zu machen. Soweit ist Histamin grundsätzlich mal eine Art Gesundheitspolizei mit positivem Auftrag für die meisten Menschen. Allerdings gibt es Menschen, die das Histamin, das von außen dem Körper zugeführt wird, nicht schnell genug abbauen können. Und nun passiert, was auch in einem realen Polizeistaat passieren kann: Zu viele Überwachungen von scheinbar verdächtigen Fremdstoffen werden ausgeführt, die aber in Wirklichkeit nicht fremd, sondern körpereigen sind. Die Folgen: Eine Entzündung nach der anderen wird veranlasst, auch gegen eigene, an sich gutartige Körperstoffe – eine sogenannte Histamin-Intoleranz ist entstanden! Somit ist die Histamin-Intoleranz keine echte Allergie, sondern eine Unverträglichkeit gegen einen an sich völlig natürlichen Stoff von außen. Die körperlichen Reaktionen von Betroffenen auf diese Histamin-Intoleranz allerdings sind alles andere als natürlich: quälender Dauerdurchfall wie bereits erwähnt, aber auch Hautreizungen, Kopfschmerzen, Verstopfung, Herzrasen, Migräne, Harnröhrenentzündungen, Gelenkschmerzen, Erschöpfungszustände und Schlafstörungen können im Rahmen einer solchen Histamin-Intoleranz auftreten. Da die Symptome so unterschiedlichenr Natur sind, nimmt die neuere Gesundheitsforschung an, dass sich sehr viele Patienten ganz anderweitig auf solche Störungen behandeln lassen, ohne überhaupt zu wissen, dass es sich hierbei eigentlich um eine Histamin-Intoleranz handelt.

Glutenfreis Brot selber backenÄhnlich drastisch verhält es sich beim Nahrungsbaustein Gluten in unserem heimischen Getreide, obwohl das Wirkprinzip ein gänzlich anderes ist. Gluten ist ein Eiweiß und sorgt dafür, dass der Brotteig beim Backen zusammenhält. Diese Eigenschaft hat dem Gluten auch seinen deutschen Namen "Kleber-Eiweiß" eingebracht. Überall, wo Wasser und Mehl "zusammenkleben" sollen, ist Gluten ein an sich unschätzbar wichtiger Stoff. Bei manchen Menschen jedoch passiert nach dem Verzehr von Getreideprodukten aus herkömmlichen Getreide wie Brot, Kuchen und Nudeln Verheerendes im Körper: das Gluten durchdringt die Darmwand des Dünndarms, wird vom Körper als gefährlicher Fremdstoff identifiziert und mittels einer Entzündungsreaktion – das bereits oben erwähnte körpereigene Histamin läßt grüßen – bekämpft. Schwerer Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und ein oft unerträglicher Blähbauch sind die Folge – eine so genannte Zöliakie hat sich ausgebildet! Dieses Krankheitsbild übrigens gilt als angeboren, wobei nach neuesten Erkenntnissen aber die meisten Betroffenen eine so genannte "silente" Zöliakie in sich tragen – eine noch schlummernde Gluten-Unverträglichkeit, die jedoch durch Stress und vor allem auch durch Alkoholkonsum jederzeit ausgelöst werden kann.

Brot für alle, aber nicht für jeden – ist das die Lösung ...?

Die schlechte Nachricht: Wer an Zöliakie oder Histamin-Intoleranz leidet, kann nicht mehr unbeschwert alles zu sich nehmen, was schmeckt, sondern muss im Rahmen einer Diät darauf achten, den einen oder anderen Problemstoff aus dem Körper draussen zu halten. Die gute Nachricht: Brot kann trotzdem weiterhin genossen werden. Einzige Voraussetzung: Das schmackhafte Grundnahrungsmittel ist nicht aus den herkömmlichen Getreiden gemacht, sondern aus Getreidesorten, die besonders wenig beziehungsweise überhaupt keine Anteile von dem einen oder anderen in diesem Beitrag besprochenen Problemstoff enthalten. Bei Zöliakie beispielsweise heißen die absolut gluten-freien Getreide-Ersatzstoffe: Hirse, Mais, Reis, Amarant, Tapioka, Buchweizen, Quinoa, Sojabohnen, Teff, Kastanie oder Kochbanane. Wer beim Bäcker seines Vertrauens nach diesen Alternativen fragt, wird mit Sicherheit die eine oder andere Produktlösung erhalten. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, backt in Zukunft nicht die sprichwörtlichen kleinen Brötchen in Sachen Brotgenuss, sondern die eigenen nach speziellen Rezepten, die man in reicher und attraktiver Auswahl auch in unserer Kategorie "Brot für Allergiker" erhält!

 

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